Chronik

1791

Bereits am 30. März erließ die churpfalzbaierische obere Landesregierung München eine 36 Druckseitenstarke „Allgemeine Feuerordnung, nach welcher sich alle churfürstlichen Land- und Pflegegerichte, Klöster, Hofmärkte, Städte, Märkte und sämtliche Unterthanen in Baiern und der oberen Pfalz“ künftig in Brandfällen zu verhalten haben.

 

1828

Nach dem „Inventarium“ vom 26. Juni besaß Kallmünz eine Feuerlöschmaschine aus Kupfer mit ledernen Schläuchen und Zubehör, 7 Feuerleitern, 4 einfache Feuerhaken, einen doppelten Feuerhaken mit drei Stangen und die unter den Bürgern einzeln verteilten „ledernen“ Feuereimer.

 

1861

Die Feuerlöschpolizei, wenn man so sagen will, wurde neu organisiert. Es existiert darüber eine gedruckte Feuerordnung des königlichen Marktes Kallmünz vom 12. September. Nach ihr hat auch bei Feuerausbruch nicht nur jeder „Feuer“ zu rufen, sondern der Mesner hat auch mit der großen Glocke durch sogenanntes Anschlagen das Zeichen zu geben. Bei Wahrnehmung eines Brandes auf dem Lande hat der Mesner mit der mittleren Glocke anzuschlagen.

 

1868

Am 11. Juli schrieb das königliche Bezirksamt Burglengenfeld an die Marktgemeinde Kallmünz, die Errichtung Freiwilliger Feuerwehren betreffend:

Es ergeht unter Bezugnahme auf das h. Reggs. Ausschreiben vom 19. Juni d.J. an die Gemeindeverwaltung Kallmünz die Weisung, nach Kräften für die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr, wie solche bereits in Städten und größeren Märkten bestehen und sich allenthalben bestens bewährt haben, unter den Ortseinwohnern, namentlich unter den jüngeren und kräftigen Teile derselben zu wirken, wobei der Gemeindeverwaltung bemerkt wird, daß ein derartiges Unternehmen bei dem unterfertigten Amte die kräftigste Unterstützung finden wird...Über den Erfolg der Bemühungen der Gemeindeverwaltung zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr ist binnen 6 Wochen Bericht zu erstatten.

Am 3. August antwortete die Marktgemeindeverwaltung: 

In Folge eingelangter Aufforderung im hiesigen Markte eine Freiwillige Feuerwehr zu errichten, wurde in heutiger Sitzung beschlossen, den Marktsgemeindeschreiber Georg Bacher zu beauftragen, sich zu bemühen, ob es nicht gelinge, soviele Mitglieder aufzubringen, daß der Anfang zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr gemacht werden könnte.

Bacher übernahm diesen Auftrag und versprach, diese Sache in Gang zu bringen. Am 14.9.1868 erstattete Bacher Anzeige, dass sich eine Freiwillige Feuerwehr konstituiert hätte und dass der Verwaltungsrat aus nachverzeichneten Personenbesteht bestehen würde: Peter Knauer, Vorstand; Georg Bacher, Hauptmann; Siegmund Dietz, Benefiziat, Quartiermeister; Josef Höllrigl, Spritzenkommandant; Anton Höllrigl, Requisitenmeister; Andreas Merkl und Michl Rinner, Gespannmeister. Zu dieser Zeit bestand die Feuerwehr aus 44 Mitgliedern.

Das Tagebuch der Feuerwehr Kallmünz 1868, das vom Quartiermeister geführt wurde, beginnt:

Am 23. August 1868 wurde der Feuerwehrverein Kallmünz konstituiert und mit 45 Mitgliedern eröffnet, welche den monatlichen Sechser sogleich einbezahlten, wobei ein Mitglied 11 Kreuzer entrichtete, daher in Kassa genommen 4 Gulden 36 Kreuzer.

Sigmund Dietz, Quartiermeister

 

1870

Am 10. Dezember erfolgte der Ankauf einer Handspritze des Tafernwirtes Sebastian Zenger und Alois Bayerl auf Communalkosten.

 

1887 

Der Bezirks-Feuerwehrtag wird im Hollerschen Gasthause (später: Gasthof zur Post) in Kallmünz abgehalten.

 

1894 

Der Sterbekassenverein der Freiwilligen Feuerwehr Kallmünz wird mit 21 Mitgliedern gegründet.

 

1894

Am 2. September begeht die Freiwillige Feuerwehr Kallmünz ihr 25-jähriges Gründungsfest.

 

1897 

Am 6. September passierte wohl das größte Brandunglück, das die FF Kallmünz in ihrem 150-jährigen Bestehen erlebte. 

„Eine bald nach 11 Uhr im Dorfe Fischbach ausgebrochene Feuersbrunst äscherte fast den ganzen Ort ein. 7 Wohnhäuser mit sämtlichen Nebengebäuden und den darin enthaltenen reichen Getreide- und Futtervorräten wurden ein Raub der Flammen. Mehrere Personen konnten, da sie schon im Bette lagen und schliefen, nur ihr nacktes Leben retten. Viel Vieh - namentlich Geflügel - ist dabei umgekommen. Die Not ist groß und Hilfe dringend notwendig. Von den Abgebrannten sollen, wie man uns mitteilte, nur 2 versichert sein“ So schreibt die „Burglengenfelder Zeitung“

Der Brand entstand beim Bauern Sebastian Rinner an einem Strohhaufen bei dessen Stadel nachts um halb 12 Uhr und verbreitete sich über die „an der Naab“ gelegenen Gehöfte bei heftigem Südwestwind mit einer solchen Schnelligkeit, dass bis 12 Uhr sieben Wohnhäuser und sieben Stadel in Flammen standen. Neben der Ortsfeuerwehr Fischbach-Schirndorf erschienen ziemlich rasch die Feuerwehren See, Eich, Mossendorf, Holzheim, Kallmünz, Burglengenfeld, Saltendorf und Teublitz, um die noch an der Naab gelegenen zwei Anwesen sowie die ebenfalls bedrohten Häuser auf der anderen Straßenseite zu retten

 

1898

Am 20.4. berichtete der Magistrat Kallmünz, dass die Freiwillige Feuerwehr Besitzer von drei gut brauchbaren und in gutem Stande befindlichen Löschmaschinen sei.

 

1900 

18. Dez. (Brandunglück) Im Hause des Gütlers Gg. Schießl dahier brach heute Früh gegen 5 Uhr Feuer aus, welches so rasch um sich griff, daß die noch im tiefen Schlafe liegenden Inwohner kaum das nackte Leben retten konnten. Der Leichnahm eines tags vorher verstorbenen 12 jährigen Mädchens, an dessen Bahren das Feuer, wie man vermutet, entstanden sein soll, wäre baldverbrannt, konnte aber zum Glück noch den Flammen entrissen werden. Durch das rasche Eingreifen der hiesigen Feuerwehr wurde der Brand bald lokalisiert. („Burglengenfelder Zeitung“ Nr.149 v. 20.XII.1900)

 

1908

Am 31.10. wurde die neu angeschaffte Feuerlöschmaschine ausprobiert. Diese wurde von der Firma Ludwig Paul aus Bayreuth geliefert.

 

1913

Ein Inventarbericht vom 13. Januar zeigt, dass die Feuerwehr Kallmünz über eine Schubleiter auf Rädern (13m hoch), 2 pferdebespannte Saug- und Druckspritzen und eine Spritze ohne Saugwerk verfügte. Ferner besaß sie eine fahrbare Schlauchhaspel, 300m Hanfschläuche, 24 Paar Normalgewinde, 4 Strahlrohre, 4 Schlauchbinden, 11m Saugschläuche, 2 Feuerhacken und 4 Spritzenwagenlaternen.

 

1924

In diesem Jahr holte die Freiwillige Feuerwehr ihr 50-jähriges Gründungsfest nach, das wegen Typhus vom 1.6. auf den 20.7. verschoben werden musste.

 

1928

Erstmals nimmt die Feuerwehr an der Fronleichnamsprozession teil.

 

1930

Am 2.2. wurde eine fahrbare und abprotzbare Flader-Kleinmotorspritze angeschafft.

 

1937

Als die Feuerwehr neu als Feuerlöschpolizei organisiert wurde, wurde sie dem Bürgermeister als örtlichen Polizeiverwalter unterstellt und Felix Weigert wurde Oberbrandmeister, Georg Vielwerth Bezirksbrandinspektor.

Dann kam der unheilvolle 2.Weltkrieg, der wiederum gewaltige Lücken in die Reihen der Feuerwehrkameraden riss und durch die unglückselige Entnazifizierung die Organisation der Feuerwehr in ihren Grundfesten erschütterte.

 

Nach 1945

Die Feuerwehr war unter bewährter Führung zu neuem Ansehen herangewachsen. 

 

1964

Von der Gemeinde konnte ein neues Löschfahrzeug (LF 8-TS Magirus-Frontlenker mit feuerwehrtechnischer Ausrüstung mit zwei B- und drei C-Schläuchen) übergeben werden.

 

1968

Vom 6.7. bis  7.7. wurde das 100-jährige Gründungsfest mit Bierzelt am Schmidwöhr gefeiert.

 

1970

Am 2. Dezember erhielt die Feuerwehr vier schwere Atemschutzgeräte, die zum Teil von der Kreissparkasse Burglengenfeld finanziert wurden.

 

1972

In diesem Jahre fand im Zuge der neuen Gebietsreform die Eingliederung des Marktes Kallmünz (einschließlich Feuerwehr) vom bisherigen Landkreis Burglengenfeld in den neuen Landkreis Regensburg statt.

Zudem wurde ein Schlauchboot angeschafft, welches am LF8 Magirus Faun gelagert wurde.

 

1974

Von Seiten der Marktgemeinde Kallmünz wurde das neue Tanklöschfahrzeug TLF16 bestellt.

 

1976

Am 12.4. um 10.25 Uhr brach Kinderheim Kallmünz ein Großfeuer aus. Ein ca. 100 Meter langes Wirtschaftsgebäude stand in Flammen. Die Strahlungswärme war so stark, dass bei dem 10 Meter entfernten Schlafzimmertrakt des Waisenhauses sämtliche Fensterscheiben zerplatzten. Die Feuerwehren Kallmünz, Burglengenfeld, Teublitz, Winkerling, die Feuerwehrschule und die Bundeswehr verhinderten ein Übergreifen des Feuers auf das Kinderheimgebäude. Die Feuerwehr Kallmünz war bis zum
15.4. mit Brandwache und Abräumungsarbeiten ausgelastet. Der Gesamtschaden betrug über 200000,- DM.

 

1977

Peter Geigenfeind wird der erste Jugendwart der Feuerwehr in Kallmünz.

Am 14. August wurde erstmals vor dem Vereinslokal Weigert das 1. Sommerfest abgehalten.

Vielen wird auch noch der 20.10. in diesem Jahr im Gedächtnis sein. An diesem Tag brannte in Traidendorf die Diskothek „Es-Cuco“.

Am 29.11. erhielt die Feuerwehr ein Heuwehrgerät mit Heusonde vom Landratsamtes Regensburg .

 

1979

Am 31. Mai gab es die erste Jugendgruppe der FFW Kallmünz. Die Jugendspange erhielten Auburger Bernhard, Götzer Hans, Harris Thomas, Mayer Thomas, Meier Alois, Meier Johann, Münchsmeier Alfred, Pretzl Josef, Rauch Peter und Walter Josef.

Die FF Kallmünz ist Patenverein beim 80-jährigen Gründungsfest der Nachbarfeuerwehr in Krachenhausen.

 

1980

Der Baubeginn für das neue Feuerwehrgerätehaus an der Holzheimer Straße kann auf den 10.2. datiert werden. Freiwillige Wehrmänner zogen von Haus zu Haus und sammelten Bäume und Bargeld. Diese Aktion erbrachte schließlich 106 Baumstämme und 440,- DM in bar. Nun ging es erst so richtig los. Die Bäume mussten gefällt, geschält und zur Säge gebracht werden, was natürlich alles in eigener Regie gemacht wurde. Die Sägekosten betrugen 930,- DM. Die 4879 Arbeitsstunden der freiwilligen Helfer und die zahlreichen Baum- und Geldspenden ergaben eine Eigenleistung von rund 100.000,- DM. Am 29. April war der Baubeginn des neuen Feuerwehrgerätehauses. 

 

1981

Am 26.7. wurde das neue Feuerwehrgerätehaus durch Pfarrer Ströll feierlich eingeweiht.

 

1988

Zum 120-jährigen Jubiläum wurde die Vereinsfahne restauriert.

 

1989

Im Einvernehmen mit der Marktgemeinde Kallmünz konnte ein noch gut erhaltener Privat-PKW als Einsatzleitwagen kostengünstig durch Kommandant Josef Krauthan erworben werden.

 

1990

Der Kallmünzer Heimatmaler Ludwig Götzer stiftete seiner Stützpunktfeuerwehr ein Ölgemälde, das den heiligen Florian darstellt. 

 

1992 

Das neuangeschaffte Feuerwehrlöschfahrzeug LF 8/6 ging in den Dienst.

Eine neue Vereinssatzung trat in Kraft. Somit ist die FF Kallmünz als eingetragener Verein im Vereinsregister des Amtsgerichts Regensburg registriert.

 

1993

Das Jubiläum 125 Jahre FF Kallmünz findet statt.

 

1994

60 Funkmeldeempfänger werden aus Vereinsmitteln angeschafft.

 

1995

Das seit 1972 im Dienst befindliche Schlauchboot wird durch ein Arbeitsboot mit Außenmotor ersetzt. 

 

1997

Ein neuer Einsatzleitwagen (ELW1, Marke Ford Escort) wurde angeschafft.

 

2000     

Josef Walter sen. wurde auf der Jahreshauptversammlung zum Ehrenkommandanten ernannt.

Im alten Gemeinde-Saal fand der letzte Feuerwehrball statt.

 

2002 

Der erste Feuerwehrball im Feuerwehrgerätehaus wurde abgehalten.

Das erste Backofenfest fand an Fronleichnam (30.5.) statt. Im Herbst 2001 wurde es wetterbedingt abgesagt.

 

2003

Zum ersten Kesselfleischessen der FF Kallmünz im Gerätehaus waren alle Vereinsmitglieder über 60 Jahre eingeladen.

 

2004

Vom 6.8.-7.8. feierte die Jugendfeuerwehr Kallmünz mit „The Big Wall“ und einem internationalen Jugendzeltlager ihren 25. Geburtstag. Das Open-Air-Konzert mit der „Spider Murphy Gang“ war ein voller Erfolg.

 

2005

Der Lehrsaal wurde zum Florianstüberl umgebaut. Eine professionelle Küche und eine Getränketheke wurden zudem angeschafft.

 

2006

Ein V-LKW wurde komplett aus Vereinsmitteln (20.000€) angeschafft. Der Umbau erfolgte in Eigenregie. 

 

2007

Der Eingangsbereichs am Feuerwehrhaus wurde saniert ( Treppe in Stahlkonstruktion mit Überdachung).

 

2009

Es erfolgte die Beschaffung eines HLF 20/20 Marke Rosenbauer AT auf einem MAN-Fahrgestell.

Am 19.5. ging um 21.17 Uhr der Notruf zu einem der spektakulärsten Brände in der Geschichte der FF Kallmünz ein: Die alte Naabmühle stand lichterloh in Flammen.

 

2012

Mit Gabriele Habla tritt das 1000. Mitglied seit der Gründung 1868 der FF Kallmünz bei. 

 

2013

Der alte Backofen der Familie Ferstl am Inselweg wurde saniert.

 

2014

Das alte Feuerwehrhaus am Friedhofsplatz wurde saniert.

 

2015

Am 16.5. fand das Patenbitten der FF Burglengenfeld für ihr 150-jähriges Gründungsfest statt.

 

2016

Am Wochenende vom 3.6. bis 5.6. feierte die FF Burglengenfeld ihr 150-jähriges Gründungsfest.  Zusammen mit der FF Pottenstetten nahmen viele Kameradinnen und Kameraden an den Feierlichkeiten teil.

 

2017

Der MZ-Landkreislauf fand in Kallmünz statt. 

Die Außenfassade des Gerätehauses wurde saniert.